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Erfahrungsbericht: Jörn Pütz

Bericht : Jörn Pütz

Nach einem Biologie-Studium in Berlin, Köln und Kiel absolvierte Herr Dr. Jörn Pütz eine Doktorarbeit an der Universität Straßburg. Heute ist er unter anderem Maître de conférence in Biochemie und Molekularbiologie sowie Programmbeauftragter eines deutsch-französischen Studiengangs in Biologie, zwischen der Universität in Straßburg und der Universität des Saarlandes in Saarbrücken.

Vom Studierenden in Deutschland zum Lehrenden in Frankreich

1980 beginnt Herr Dr. Jörn Pütz sein Biologiestudium an der Freien Universität Berlin und, nach seinem Vordiplom wechselt er zunächst für sein Hauptstudium an die Universität Köln, um schließlich seine Diplomarbeit an der Universität Kiel extern abzulegen. 1989 bewirbt er sich dann beim Centre National de Recherche Scientifique (CNRS) in Straßburg um eine Doktorarbeit, die er dann im Institut de Biologie Moléculaire et Cellulaire (IBMC) und der Universität Straßburg durchführen wird – das IBMC gehört weltweit zu den führendsten Instituten auf dem Gebiet der RNA Forschung. Nach dem Erhalt des Doktortitels 1994 wird er 1996 schließlich Maître de conférence (Forscher und Dozent) bei der Université Louis Pasteur (ab 2009 Université de Strasbourg) und blickt dankbar auf seine Frankreich-Erfahrung zurück: „Ohne meine Erfahrung in Straßburg hätte ich zu diesen Zeitpunkt nicht unbedingt eine feste Stelle als Maître de conférence in einem europäischen Mitgliedsstaat erhalten können“.
Im Verlaufe seiner Hochschulkarriere übernimmt Herr Dr. Pütz mehr und mehr an Verantwortung, insbesondere im Bereich der deutsch-französischen Beziehungen. Neben seiner Rolle als Programmbeauftragter des deutsch-französischen Bachelors in Biologie zwischen Straßburg und Saarbrücken - „der einzige in Biologie, der zwischen beiden Ländern besteht“, sitzt er seit 2009 auch dem wissenschaftlichen Beirat der Deutsch-französischen Hochschule (DFH) in Saarbrücken bei und ist gleichzeitig Vizepräsident für deutsch-französische Beziehungen an der Universität Straßburg.

Ein anderes Land, eine andere Lebensweise

In Frankreich lernt Herr Dr. Pütz einen unterschiedlichen Lebensalltag verglichen mit dem in Deutschland kennen: „Der ist manchmal ein bisschen weniger strukturiert. Hier soll man offener sein und auf die Menschen zugehen“. Er beteuert auch ohne zu Zögern, er sei mit den Jahren „ein bisschen weniger Deutscher geworden“. Allerdings weiß er auch: „ich habe dort erst einmal mein Französisch auffrischen müssen – ich konnte mich nicht, wie es in Deutschland der Fall war, einfach mit meinen Englischkenntnissen hier behaupten“. Deswegen rät er den Studierenden, die nach Frankreich wollen: „Jemand, der nach Frankreich will, müsste erst einmal die Sprache sprechen lernen“. Auch wäre es ratsam, „im Rahmen eines Doppeldiploms der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) oder eines Erasmus-Jahres schon einmal Erfahrung in Frankreich zu sammeln“, um zu sehen, „ob es einem auch so passt“, da sich das französische Hochschulsystem vom deutschen doch sehr unterscheidet, aber auch, weil diese Erfahrung hilfreich sein kann, „um sich im französischen Berufsalltag einzuleben“. Allerdings unterstreicht er, dass es sehr schön ist, „Deutscher zu sein und in Frankreich zu leben – als Europäer“.

Eine deutsch-französische Erfahrung als Sprungbrett für eine internationale Karriere

Für Herr Dr. Pütz gilt grundsätzlich, „sich nicht nur auf sein eigenes Land zu konzentrieren, sondern auch Erfahrung im Ausland zu sammeln“. Insbesondere in Bezug auf die deutsch-französischen Beziehungen beharrt er darauf, denn: „der deutsch-französische Gedanke befindet sich halt mitten in Europa“. Für ihn steht fest: die Möglichkeit, eine interkulturelle sowie fachliche Erfahrung in beiden Ländern machen zu können, ermöglicht einem, sich auf dem internationalen Markt auf interessante Stellen zu bewerben. Es könne auch dazu dienen, sich überall in Europa oder in anderen Ländern niederzulassen, nicht nur in Frankreich oder Deutschland. „Auf jeden Fall öffnet es einem die Wege zu einer internationalen Karriere“.